In 2012 werden uns unter anderem vier Themen beschäftigen:
- Prozessorientierung, Change-Management
- Industrialisierung der Software-Entwicklung
- Informations-Technologie
- its-people im Ausbau
Prozessorientierung/ Change-Management
Der Markt wird die Unternehmen weiterhin treiben und ein sehr wettbewerbsbetontes Umfeld schaffen. Das wird nach wie vor hohe Anforderungen an die Flexibilität, Innovationskraft und Agilität der Unternehmen stellen. Realisiert werden muss das über eine leistungsfähige Organisation bzw. Infrastruktur sowie über die Menschen, die sich dem Change-Management mit Freude, Motivation, Initiative und Exzellenz stellen.
Bei dieser Erwartung gehe ich noch von dem Gut-Fall aus, d. h. dass eine finanzwirtschaftlich oder sonstwie induzierte Rezession nicht eintritt. Sollte das Gegenteil eintreffen, wird sich die Belastung an Veränderungen für die Unternehmen möglicherweise noch dramatisch steigern. Aber gehen wir mal optimistisch an die Sache heran.
In jedem Fall erwarten wir eine Ausweitung im Bereich Business Process Management als facilitierendes Element des agilen Unternehmens. Dieses in Kombination mit hochaktuellen (Near/Realtime) Informationen stellen die Herausforderung an das Business 2012 und ff. dar. Hier treffen sich die Bereiche Business (was brauchen wir um erfolgreich zu sein) und Informationstechnologie (was geht heute). Die Verlagerung von Prozessen auf die Enduser-Ebene (eCommerce, User-generated-Content, Vertragsverwaltung) bleibt weiterhin im Fokus der Unternehmensentwicklung (vor allem im Bereich Government).
Entscheidend dafür ist erfolgreiches Management im Sinne von Leadership und Führungskraft. Denn die Menschen im Leistungsprozess der Unternehmen müssen den Veränderungsprozess mit gestalten, umsetzen und tragen. Das ist primär keine Prozessaufgabe, sondern Kommunikation, Überzeugung und Motivation. Wie ernst das Thema ist, kann man über die Menge an Schulungs- und Coachingangeboten in diesem Bereich erfassen.
Eine wesentliche Rolle wird im Bereich des Change-Managements der Einsatz und die Einbindung von Methoden und Mitteln von Social Networks sein.
Industrialisierung der Software-Entwicklung
Software-Entwicklung ist schon lange nicht mehr die geniale Einzelleistung des Entwicklers, sondern vielmehr eine Teamleistung im kleinen und großen Stil. Das heißt aber auch, dass die Arbeitsaufträge im Bereich der Software-Entwicklung stark zergliedert, arbeitsteilig und rollenorientiert im Entwicklungsprozess abgebildet sind. So wie heute ein Arbeiter nicht mehr das ganze Auto zusammenbaut, entwickelt der Einzelne schon lange nicht mehr das Gesamtsystem.
Darüber hinaus sind die Amortisationszeiten für z. B. Enduser-orientierte Software (Apps u. a.) extrem kurz geworden. D. h. kurze Entwicklungszyklen, schneller Verkauf bevor ein Anderer diese Funktion im Betriebssystem verankert oder ein vergleichbares Produkt an den Markt bringt.
Das bedeutet, dass heute und damit weiterhin verstärkt in 2012 viel mehr in die Architekturen, Prozesse und Plattformen investiert werden muss. Es geht darum Halbfertigprodukte plattformorientiert zu bauen. Es wird daher Rollen geben, die die Softwarebaugruppen erstellen und es gibt Rollen, die diese nach vorgegebenen Anforderungen zusammenkonfigurieren. Und das nach einem Big Picture im Sinne eines Enterprise Modells.
Industrialisierung heißt in diesem Zusammenhang auch Wiederverwendbarkeit, Produktivität im Erstellungsprozess und Agilität in der Projektsteuerung. In der Fertigung ist das nichts Neues: Konstruktion, Arbeitsvorbereitung, Fertigung, Lagerung, Auslieferung.
Ein wesentlicher Hub in dieser Angelegenheit werden weiterhin und verstärkt Enterprise-Architekturen sein, die über Cloud-Services und gekapselte Systeme (Appliances) einen hohen Vorfertigungsgrad bieten. Das unterstützt Unternehmen, die sich auf die Entwicklung unternehmensspezifischer Software konzentrieren und nicht den gesamten Softwarestack beherrschen wollen.
Auch hier sei der Hinweis erlaubt, dass solche Prozesse von den Menschen mitgetragen werden müssen. Weil Industrialisierung in meinem Verständnis nicht Vollautomatisierung bedeutet. Das setzt entsprechende Schulungs- und Entwicklungsprozesse im Human Capital voraus.
Und agile Projekte machen meiner Erfahrung nach auch den Menschen Spaß! Wenn sie gut geführt werden!
Informationstechnologie
Das Jahr 2012 wird den Konzentrationsprozess auf dem Gebiet der Plattform- und Lösungsanbieter weiter führen. Wer kauft wen und wer wird gekauft!
Das Thema Cloud wird die IT weiterhin verändern, hin zu einer weiteren Serviceorientierung (die nicht unbedingt SOA heißen muss). Es entstehen Services, die zu einer höheren Wertschöpfung führen. Es werden umfassende IT-Plattformen auf Cloud Basis zur Verfügung gestellt, wie auch Application Services wie vollständige CRM-Systeme. Als Beispiel dient hierfür die Oracle Public Cloud, welche darüber hinaus auch Appliances (vollständig gekapselte Spezialsysteme) integriert.
Das Thema „Mobile“ wird durch die Zunahme an Smart-Devices stark ausgebaut werden, sei es auf der End-Userseite als auch auf Enterprise-Ebene. Die Bereitstellung von Plattformen, die massenorientiert funktionieren, skalierbar, managebar und sicher sind, hat einen starken Fokus in den kommenden Jahren.
Business Intelligence und Datawarehouse bekommen mehr Einfluss auf die strategische und operative Planung der Unternehmen und werden daher in Richtung Realtime-Systeme entwickelt, um schnell und umfassend Entscheidungs- und Ablaufprozesse zu unterstützen. Themen wie In-Memory-Datenhaltung und Big-Data in Verbindung mit Datawarehouse und Transaktionssystemen werden wichtiger denn je.
its-people ERP im Aufbau
Eine Herausforderung im Jahr 2012 für den its-people Verbund wird der Aus- und Aufbau der ERP Beratung über die its-people ERP Beratungsgesellschaft mbH sein. Dieses Competence-Center wird sich geschäftsprozessorientiert aufstellen und gezielt auf Themen-Cluster fokussieren. Im ersten Ansatz wird der Themencluster Logistics Operations & Execution aufgebaut und im ersten Quartal dieses Jahres an den Markt gehen.
Die Mission ist als ERP Facilitator (Unterstützer, Vermittler, Moderator) in komplexen und multilateralen Projektumgebungen zu fungieren und den Auftragnehmer darin zu unterstützen, mit seinen ERP Projekten erfolgreich zu sein.
Darüber hinaus wird es die Herausforderung sein, die vorgenannten Entwicklungen 2012 und ff. durch hohe Expertise, Motivation und Softskills für its-people zum Erfolg zu führen.