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Jugendliche unterstützen – lohnt sich das?

Es ist inzwischen schon einige Jahre her, dass mich unser Partner Jörg Osarek darüber informierte, dass er sich in dem Verein „Jugend braucht Arbeit e.V.“ in Frankfurt engagiert. Da er wusste, dass mich die Themen Bildung, Aus- und Weiterbildung sowie Schule durchaus interessieren, hat er mich dahingehend angesprochen, inwieweit auch ich mir eine entsprechende Unterstützung des Vereins vorstellen könne.

Also habe ich mich über diesen Verein informiert. Seine generelle Aufgabe definiert dieser wie folgt:
Wir unterstützen Jugendliche, Arbeitgeber und Schulen durch

  • Training von Einstellungstests und Vorstellungsgesprächen
  • Ausbildungsberatung
  • Unterstützung bei der Suche nach Praktikumsplätzen
  • Seminare zur Berufsorientierung
  • Hilfe bei Bewerbungen und Begleitung durch die Ausbildung
  • Nachhilfe

Eines der Projekte in diesem Gesamtkontext ist das Projekt „Patenschaft für Ausbildung“. Mit diesem Projekt richtet sich „Jugend braucht Arbeit“ vor allem an arbeitslose Jugendliche, Abschlussschüler mit schlechten Noten und hohen Fehlzeiten sowie an Jugendliche in „Warteschleifen“. Ziel ist es, diese Jugendlichen in den ersten Ausbildungsmarkt zu integrieren.

Ehrenamtliche Paten bieten den Jugendlichen dabei:
– schulische und fachtheoretische Nachhilfe
– Hilfe bei der Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche
– Bewerbungshilfe, Coaching
– Begleitung zu Arbeitsagentur und Jobcenter
– Hilfe bei der Lebensorientierung

Da ich dies als durchaus interessant und herausfordernd für mich ansah, nahm ich Kontakt zu den mir genannten Ansprechpartnern auf, um detaillierter zu beleuchten, inwieweit die Übernahme einer Patenrolle für den Verein und auch für mich sinnvoll erschien. Wir kamen schnell zu der Überzeugung, dass dies durchaus gut passen könnte.

Der weitere Ablauf war, dass ein Kennenlernen zwischen einem Jugendlichen und mir, dem potentiellen Paten, organisiert wurde. An diesem Treffen nahmen auch die erfahrenen Koordinatoren des Vereins teil, um die Erwartungen des Jugendlichen und die Möglichkeiten der Unterstützungen abzugleichen. Und natürlich diente ein solches Gespräch auch dazu, herauszufinden ob die „Chemie“ zwischen den Menschen stimmt.

Inzwischen kann ich auf ca. fünf Jahre Patentätigkeit zurückblicken, in denen ich zwei Jugendliche auf ihrem Weg von der Schule in das Berufsleben begleiten durfte. Beide hatten einen Migrationshintergrund. Der erste hatte seine familiären Wurzeln in Sri Lanka, der zweite war vor sechs Jahren mit seiner Familie aus Moldawien nach Frankfurt umgezogen.

In beiden Fällen war ein erfolgreicher Hauptschulabschluss sehr stark gefährdet. Meine Aufgabe war vielfältig: Von der klassischen Nachhilfe, über die Unterstützung bei der (richtigen) Berufswahl bis zur Unterstützung im Bewerbungsprozess. Und ein bisschen Lebenserfahrung durfte ich auch weitergeben.

In der Regel trafen wir uns wöchentlich für ein bis zwei Stunden im its-people-Office in Frankfurt, wodurch die Jugendlichen auch additiv einen (kleinen) Einblick in „das Berufsleben“ erhielten. Begleitet wurde der Prozess durch regelmäßige Abstimmgespräche mit den Koordinatoren des Vereins.

Beide Jugendliche haben inzwischen ihren Schulabschluss. Einer dieser Abschlüsse war so gut, dass die Empfehlung ausgesprochen wurde, auf eine Realschule zu wechseln. Diese wurde mit einem ausgesprochen guten Realschulabschluss abgeschlossen. Die danach ausgesprochene Empfehlung, auf ein Gymnasium zu wechseln, wurde aber abgelehnt, da das priore Interesse des Jugendlichen darin bestand, eine Ausbildung als „KFZ-Mechatroniker“ zu beginnen. Inzwischen hat diese Ausbildung bei BMW in Offenbach begonnen…

Meine persönliche, wesentliche Erkenntnis ist, dass es für den Paten primär darum geht, dem Jugendlichen aufzuzeigen, warum sich dessen Engagement in der Schule und im Berufsleben lohnen kann. Sobald die Motivation gegeben war in den Gesamtprozess zu investieren, war alles andere (relativ) einfach. Der Sinn, Nutzen und Mehrwert des Ganzen war erkannt!

In diesem Jahr wurde dieses Projekt des Vereins „Jugend braucht Arbeit e.V.“ für den „Hessischen Integrationspreis 2014“ beim „Hessisches Ministerium für Soziales und Integration“ nominiert. Auch ich durfte diesen Bewerbungsprozess unterstützen, in dem ich beispielsweise in einem Interview über meine Erfahrungen, den Nutzen sowie den Erfolg der Vereinsarbeit Auskunft geben durfte. Jetzt „drücke ich die Daumen“ für die Prämierung!

Abschließend möchte ich erwähnen, dass mir diese Tätigkeit immer Spaß gemacht hat und es sicherlich auch weiterhin tun wird. Zu sehen, wie man die positive Entwicklung eines jungen Menschen „aus schwierigen Verhältnissen“ durch Einbringen der eigenen Lebenserfahrung (und ein wenig eigenem schulischen Wissen) positiv beeinflussen kann, ist ein wirklich gutes Gefühl. Der Jugendliche muss (nur) bereit sein, diese Unterstützung auch zu akzeptieren.

 

http://jugendbrauchtarbeit-frankfurt.de/home/

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