Die Top-Ten der methodischen Fehler im Software-Testing: TOP 2 – Zu kleine oder gar keine Testvorbereitungsphase

Oft sieht man folgendes Bild: Die Vorbereitungsaktivitäten vor der eigentlichen Testdurchführung beschränkt sich in der Regel auf eine Kurzeinführung in die wesentlichsten Testregeln wie auch Funktionalitäten des zu testenden Systems in Form einer Schulung.

Nach dieser Einweisung beginnen die zum Teil von extern angeheuerten Aushilfskräfte mit den Tests, deren Testfälle einzig durch einen einzeiligen Text beschrieben werden, welcher sich als eine Kreuzung aus Überschrift und Kurzbeschreibung darstellt.

Vielleicht mag meine Darstellung überspitzt wirken. Ich glaube jedoch, dass Sie – lieber Leser – durch diese kurze Darstellung schon die daraus resultierenden Risiken wie auch mögliche Auswirkungen innerhalb der eigentlichen Testdurchführung erahnen können:

  • Tester werden auch bei kleinen Ausnahmen und Problemen sofort nachfragen (müssen).
  • Blockaden und unerwartete Ereignisse werden den kontinuierlichen Testfortschritt häufig behindern oder gar verhindern.
  • Testmanager arbeiten ständig reaktiv, müssen oft improvisieren und verlieren nicht selten den Überblick.
  • Testplanungen sind bereits nach kurzer Zeit Makulatur. Daraus folgt sofort, dass eine Kontrolle in den Dimensionen der Erfolgstriade – Zeit, Kosten und (Prozess-) Qualität – nicht mehr möglich ist.
  • Vergleichsweise hoher Management-Overhead aufgrund der hohen Korrekturmaßnahmen innerhalb der Durchführungsphase.
  • Termin und Aufwandsfragen können nur vage beantwortet werden. Oft schießen Testprojekte über das geplante Ende hinaus, auch wenn im Grunde die verfügbare Zeit für die Testdurchführung ausreichend gewesen wäre.

Ein gute Testvorbereitung indes stellt sicher, dass die Tests gemäß der Planungen begonnen, durchgeführt und abgeschlossen werden. Überraschungen während der Testdurchführung bleiben in der Regel aus. Aufgrund der hohen Transparenz (Testkonzepte – engl. test plan – werden eingehalten, geplante Testaktivitäten sind präzise dokumentiert und werden auch entsprechend eingehalten, Testprotokolle sind vorhanden etc.) lassen sich sehr gut am Ende „Lessons-Learned“-Veranstaltungen abhalten, um so den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) durchzuführen.

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