Die Top-Ten der methodischen Fehler im Software-Testing: Platz 3 – Fehlendes Testdaten- und Testumgebungs-Management

Fast immer fehlt das Testdaten-Management wie auch eine professionelle Verwaltung der verschiedenen Testumgebungen. Dabei haben Testdaten wie auch Testumgebungen entscheidenden Einfluss auf die ermittelten Testergebnisse.

Falsche Konfigurationen der Systeme, eine ungenaue Beschreibung der primären wie sekundären Testdaten, „Un-Managed Changes“, instabile, teils nicht verfügbare (Teil-)Systeme können so oft zu Fehlern führen, deren Ursachen nicht in mangelhaften Produktqualitäten liegt. In der Regel werden diese Punkte auch in den nachfolgenden Analyse-Phasen erkannt. Jedoch kostet dies wichtige Zeit, welche für das „Fixing“ der tatsächlichen Defekte fehlt oder die Behebungszeiten deutlich verlängert.

Als Testmanager sollte man darauf achten, diese Risiken zu eliminieren. Ansonsten könnte den Testreports nicht mehr die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das wäre in Bezug auf die Qualitätsziele sicher kontraproduktiv.

Sollte das Verständnis für diese beiden Themen gereift sein, fehlen dann aber in der Regel die geeigneten Werkzeuge, welche es erlauben, den Testanforderungen in diesem Bereich zu entsprechen. Es ist ratsam, zu folgenden Bereichen geeignete Systeme zu etablieren:

  1. Testdaten-Management
    1. Daten-Generatoren
    2. Daten-Anonymisieren/-Austausch
    3. Daten-Modifizierung/-Transformation
    4. Daten-Analyse
  2. Testumgebungs-Management
    1. Change- & Configuration-Management
    2. System-Administration und Umgebungsüberwachung
    3. Backup-/Restore-Prozesse

Oft wird dabei vergessen, dass Testumgebungen wie auch Testdaten nur für eine ganz bestimmte Produktversion gültig sind. Es mag richtig sein, dass vorgenannte Themen über mehrere Anwendungsversionen fast gleich sind. Doch genau dieser Aspekt führt letztlich zu Änderungen oder Erweiterungen im Bereich der Testdaten und -umgebungen. Also müssen diese Daten auch zusammen mit allen anderen Testartefakten wie Testkonzepten, Testsuiten, Testfällen, Testskripten etc. versioniert verwaltet werden. Nur so lassen sich die korrekten Umgebungen und Daten für die betreffenden Tests bestimmen.

Ferner können auf diese Weise Tests auch nach Jahren nochmals wiederholt werden. Deren Ergebnisse sind also reproduzierbar. Dabei hat sich gezeigt, dass das Change-Control bei klassisch aufgebauten Testumgebungen sehr aufwendig werden kann. Aus diesem Grunde setzt man gerne auf die Virtualisierung von Testumgebungen, wo dies möglich und sinnvoll ist. So lassen sich auf dieser Basis beide Themen vergleichsweise einfach realisieren.

Noch ein weiterer, wichtiger Punkt: Wer sagt einem, dass nach erfolgtem Aufsetzen der Umgebungen und dem Einspielen aller primären und sekundären Testdaten diese auch korrekt und vollständig verfügbar sind? – Niemand. Dennoch finden vor den eigentlichen Tests selten entsprechende Stichproben zur Prüfung der Testumgebung und der bereitgestellten Daten statt, welche diese Frage beantworten könnten.

Gerade hier könnten Testautomationstools wertvolle Unterstützung bieten. Oftmals wären die Werkzeuge sowieso schon verfügbar, sodass die entsprechenden Prüfungen beispielsweise schnell und präzise auf den Datenbanken und Systemen ohne Personaleinsatz in der Nacht vor dem eigentlichen Testbeginn laufen könnten. Bei positivem Ergebnis kann am darauffolgenden Morgen der eigentliche Testlauf mit dem sicheren Gefühl starten, auf einer validen Umgebung zu testen.

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